Die Ermordung des angolanischen Vertragsarbeiters Amadeu Antonio im Dezember 1990 ist und bleibt ein hochtraumatisches Ereignis der Eberswalder Erinnerungskultur. Am Ort der schrecklichen Tat wurde nun – im Juni 2022 – ein Geschichtsbaum eingeweiht, der in deutscher und englischer Sprache auf sechs Tafeln über die Geschehnisse und Hintergründe des gewaltsamen Todes von Amadeu Antonio erzählt.
Nach einführenden Worten von Dr. Sylvia Setzkorn, Beauftragte für Gleichstellung, Migration und Integration im LK Barnim, sagte Sarah Schmidt, Referentin für soziale Teilhabe und Integration im Rathaus Eberswalde: „Seit der grausamen Tat haben sich viele Aktionen und Initiativen entwickelt, die mit engagierter Integrations- und Antirassismusarbeit ähnliche Vorfälle vermeiden wollen. Auch die Stadt ist sich der Wichtigkeit dieser Aufgabe bewusst und engagiert sich aktiv, um diese Arbeit zu etablieren und zu verstetigen. Amadeu Antonios Schicksal ist ein grausames Beispiel für Menschenverachtung, nicht nachvollziehbare Vorurteile und eine unvorstellbaren Gewaltbereitschaft – das wollen wir nicht in unserer Stadt.“
Die Umsetzung des Projekts „Geschichtsbaum“ erfolgte durch die Bürgerstiftung Barnim-Uckermark und das Referat für soziale Teilhabe und Integration der Stadt Eberswalde in Zusammenarbeit mit Akteuren der Eberswalder Zivilgesellschaft, u.a. Kampagne „Light me Amadeu“ und Palanca e.V., Afrikanischer Kulturverein in Eberswalde.