Im Rahmen des Moduls „Einführung in die nachhaltige Entwicklung“ (Wintersemester 2021/22) befasste sich eine Studierendengruppe der HNEE (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde) mit dem Thema „Menschen mit Fluchterfahrung in Eberwalde – Wege zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft“. Die Student*innen setzten sich theoretisch mit Rassismus auseinander und erkundeten, welche Akteur*innen es in Eberswalde gibt, die sich mit Integration und Anti-Rassismus beschäftigen und welche Angebote bereits vorhanden sind. Als eigenen Beitrag zu einer offenen Gesellschaft erstellte die Studierendengruppe eine mehrteilige Podcast-Reihe, worin u.a. Geflüchtete über ihre Erfahrungen von Flucht und vom Leben in einem fremden Land sprechen.
Eine der für diese Interviews nötigen Austauschrunden fand am 23. November 2021 im Palanca statt. Bei Kaffee und Kuchen, also in angenehm lockerer Atmosphäre, erfuhren die Studierenden zunächst wichtige Stationen der Geschichte von Palanca e.V. (Gründung, Entwicklung, Projekte). Es wurde über Diskriminierung, Alltags- und institutionellen Rassismus, Fluchtursachen sowie Postkolonialismus gesprochen und Menschen mit Fluchterfahrung schilderten den langen mühevollen Weg bis zu ihrer Ankunft in Deutschland, die leider nur in den wenigsten Fällen ein „Ankommen“ ist, weil es – neben der Sprachbarriere – noch unglaublich viele weitere Hürden gibt, mit denen die deutsche Bürokratie und Asylpolitik Flüchtlingen das Leben erschwert.
Für die Studierenden war diese Begegnung mit geflüchteten Menschen so berührend, bestürzend und bewegend, dass die ganze Gruppe – im Sinne von Nachhaltigkeit – beschloss, die studentische Initiative ARA – Antirassismus aktiv zu gründen, um Verbände wie bspw. Palanca e.V. auch in Zukunft zu unterstützen und Geflüchteten mittels gemeinsamer Aktivitäten (Ausflüge, Besuche von kulturellen Veranstaltungen, Nachhilfe in Deutsch usw.) bessere Integrationschancen zu ermöglichen und ihnen das Gefühl von Willkommensein zu vermitteln.